Wenn der Urlaub zur Nebensache wird! Worauf es beim Versicherungsschutz für Ferienimmobilien ankommt – in Österreich, der EU und darüber hinaus.
Ein Ferienhaus in Kroatien, die kleine Gartenwohnung am Gardasee oder das renovierte Familienhäuschen in der Steiermark: Für viele ist ein zweites Zuhause, fern von der üblichen Routine, mehr als ein Rückzugsort, nämlich eine Herzensangelegenheit und vor allem eine Investition. Doch bei der Versicherung dieser Immobilie gibt es einiges zu beachten:
Eigentum oder gemietet?
Für den optimalen Versicherungsschutz ist die Unterscheidung zwischen Eigentum und langfristig gemieteter Immobilie essentiell, denn:
Eigentümerinnen und Eigentümer sollten sich um eine Gebäudeversicherung (für das Objekt an sich) und eine Hausratversicherung (für das Inventar) kümmern. Beides kann meist separat oder kombiniert abgeschlossen werden.
Langfristige Mieterinnen und Mieter (mit regulärem Mietvertrag) haften in der Regel für Schäden am beweglichen Inventar, also zum Beispiel Möbel, Küchengeräte oder Dekoration – hier ist eine Hausratversicherung empfehlenswert.
Unwetter, Einbruch & Co – welche Schäden sind versicherbar?
Eine Gebäudeversicherung übernimmt die Kosten für Schäden am Bauwerk selbst – inklusive versicherter Nebengebäude und Grundstücksbestandteile.
Versichert sind in der Regel:
• Sturm-, Hagel- und Hochwasserschäden
• Feuer, Blitzschlag, Explosion
• Glasbruch an Gebäudeteilen
• Einbruchschäden und Vandalismus
Eine Hausratsversicherung schützt den Inhalt Ihres Ferienobjekts: Möbel, Elektrogeräte, Dekoration, persönliche Gegenstände – eben alles, was bei einem Umzug mitkäme. Abgedeckt sind meist:
• Einbruchdiebstahl und Vandalismus
• Feuerschäden
• Schäden durch Leitungswasser
• Glasbruch an Mobiliar (Glastisch)
Ein Beispiel: Ein heftiger Sturm deckt das Dach des Ferienhauses in Venetien ab. Weil niemand vor Ort ist, dringt tagelang Regen ein. Die Gebäudeversicherung übernimmt sowohl den Schaden am Dach als auch die entstandenen Wasserschäden im Innenraum.
Vorsorge bei längerer Abwesenheit
Ein Ferienhaus ist nicht immer bewohnt – und genau das macht es anfällig.
Daher sollten gewisse Vorkehrungen getroffen werden, um den Versicherungsschutz im Schadensfall nicht zu verlieren:
- Wasser abdrehen: Wasserschäden sind ein Klassiker – und leicht vermeidbar.
- Strom abschalten: Sicherungen raus oder Geräte vom Netz nehmen – vor allem bei alten Anlagen sinnvoll.
- Vorratsschränke und Kühlschränke ausräumen – gerade leicht verderbliche Lebensmittel wegwerfen.
- Nachbarinnen oder Nachbarn bzw. Hausverwaltung informieren: Eine Vertrauensperson sollte regelmäßig nach dem Rechten sehen – das ist nicht nur praktisch, sondern kann auch als Sorgfaltsmaßnahme gelten.
- Alarmanlagen, smarte Überwachung und robuste Schlösser können potenzielle Eindringlinge abschrecken.
Achtung: In vielen Polizzen ist festgehalten, dass das Objekt nicht „länger als x Tage unbeaufsichtigt“ bleiben darf – im Zweifel also immer mit der Versicherung klären, was genau gilt.
Ferienimmobilie im Ausland – wo versichern?
Wer eine Ferienimmobilie im Ausland besitzt, steht oft vor der Frage: Versicherung vor Ort oder in Österreich? Oft ist beides möglich – hier ein Überblick:
Versicherung im Ausland
Die Versicherung befindet sich direkt im Ferienland und Verträge sind ideal auf die lokalen Vorkommnisse abgestimmt (Lawinen, Erdbeben, Stürme). Das Team vor Ort kann im Schadensfall schnell agieren und Prämien können tendenziell günstiger sein.
Aber: Es können Sprachbarrieren bei der Beratung und Abschluss bestehen. Der Umfang der Versicherung kann variieren und eingeschränkt sein und es können Schwierigkeiten auftreten bei der Kontaktaufnahme mit dem Beratungsteam.
Versicherung in Österreich
Bei einer Versicherung in Österreich bleibt vom Ablauf her alles gleich: die Ansprechperson, die Unterlagen, die Kommunikationsform, etc.. Aber: Nicht alle Versicherungen bieten Polizzen für alle Länder an, Prämien sind meist teurer und evtl. nicht auf die Gegebenheiten im Urlaubsland abgestimmt.
Immer öfter kommt es zu Schäden durch Naturkatastrophen. Stürme, Hochwasser, Murenabgänge etc. nehmen zu. Schäden durch diese extremen Wettergeschehnisse können teilweise versichert werden, benötigen aber eine Zusatzdeckung. Diese kann oft deutlich mehr kosten, oder in bestimmten Risikogebieten ganz vom Versicherungsschutz ausgenommen sein.
Fazit: Lieber gut beraten als später überrascht
Ob am See, am Meer oder im Gebirge: Ein Ferienhaus bedeutet Erholung – aber auch Verantwortung. Damit Sie im Ernstfall nicht allein dastehen, lohnt sich eine durchdachte Versicherungslösung. Holen Sie sich Rat bei einem unabhängigen Versicherungsmakler oder einer Maklerin – am besten mit Erfahrung im Bereich Auslandsimmobilien. Dann steht dem Urlaub ohne böse Überraschungen nichts mehr im Weg.